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Erdrauch

Nein, nein, die Erde raucht nicht! Der Erdrauch ist eine hübsche Frühlingspflanze und heute hab ich im Garten einer Freundin welchen entdeckt, der sich dort von alleine angesiedelt hat… Der Erdrauch gehört zu den Mohngewächsen (Papapveraceae) und ist ein zartes Kraut, das einen mageren, eher kalkhaltigen Boden bevorzugt. Ich finde ja, er schaut nicht wirklich wie ein Mohngewächs aus, das stelle ich mir ja etwas anders vor. Aber schön ist er, der Erdrauch!

Das Kraut für Unsichtbarkeit

Man hat den Erdrauch in früheren Zeiten – schon bei den Kelten und Germanen -gerne zum Räuchern verwendet. Er ist und war auch ein magisches Kraut. Viele Geschichten ranken sich um die zarte Pflanze! Die Alchemisten verwendeten ihn vor allem dazu, sich „unsichtbar“ zu machen.

Inhaltsstoffe

Die Inhaltsstoffe des Erdrauchs (Fumaria officinalis) bestehen vorwiegend aus Bitterstoffen, Harz, Schleim, Alkaloiden, Flavonoiden, Fumarsäure und Cholin. Er wird gerne auch als entkrampfendes Kraut bei Gallenbeschwerden eingesetzt. Das macht sich auch die Phytotherapie unserer Zeit zunutze.

Aber man hat den Erdrauch in der Volksmedizin auch für die Hilfe bei chronischen Ausschlägen, bei Hautunreinheiten und Akne eingesetzt, auch gegen Hämorrhoiden und als harntreibendes Mittel wurde er verwendet.

Und heute?

Wir können ihn heute gut in eine Teemischung gegen Krampfadern geben: gleiche Teile Erdrauch, Zinnkraut, Schafgarbe, Birkenblätter, Brennnesselwurzeln und Buchweizen werden gemischt und täglich drei Esslöffel dieser Mischung in 1 Liter Wasser gegeben. Ausnahmsweise einmal den Tee aufkochen, danach noch ca. 10 Minuten ziehen lassen. Dieser Tee wird in kleinen Portionen über den Tag verteilt getrunken. (Das Rezept stammt aus dem Buch: „Die Kräuter in meinem Garten“ von Siegrid Hirsch und Felix Grünberger, erschienen im Freya-Verlag. Blick ins Buch: Klick! )

Der Tee wirkt für die Galle beruhigend und unterstützend, er kann aber auch den Cholesterinspiegel regulieren.

Geben wir den Erdrauch in einen Frühlingssalat, dann wirken seine Bitterstoffe gut (aber Achtung: allzuviel ist leider ungesund!)

Erdrauch ist aber auch ein Kraut, das die Fruchtbarkeit fördern kann und sollte daher auch in keiner Teemischung fehlen, die bei Kinderwunsch zusammengestellt wird.
Weitere Anwendungsgebiete: Migräne, Depressionen, Stimmungsschwankungen (Himmelhoch-jauchzend-zu-Tode-betrübt sein).

Hilfreich auch als Tinktur (Ansatz bitte mit 38%igem Korn oder Wodka).

In den Kräutern ist die ganze Kraft der Welt

… derjenige, der ihre geheimen Fähigkeiten kennt, ist allmächtig (Altindische Weisheit)

Viele Geschichten gibt es rund um Wildkräuter zu erzählen, einige davon hören Sie bei unseren Kräuterwanderungen und Workshops…

Früher wurden Kräuter aus Sorge um Leib und Leben, aber auch um Haus und Hof, um alles, was mit dem täglichen Leben zu tun hat, verwendet. Man erhoffte sich von den Pflanzen Hilfe gegen Schäden, mit ihrem Rauch sollte der Himmel gnädig gestimmt werden, und vieles anderes mehr.
Man sammelte Kräuter immer zu bestimmten Jahreszeiten, um ihre besondere Heilkraft zu nutzen. Als Beispiel möchte ich hier nur einmal die Johanniskräuter nennen, die um die Zeit vom 24. Juni blühen und gesammelt werden, wie beispielsweise der Quendel, Arnika, die Schafgarbe und natürlich auch das Johanniskraut selbst.

In wenigen Wochen steht der Frühling nun wirklich vor der Tür! Die Tage werden ja bereits wieder merkbar länger und das Leben macht viel mehr Freude, als in der dunklen Winterzeit. Der Garten sendet an so manchem Tag bereits ein fröhliches Lebenszeichen aus und mit jedem Sonnenstrahl möchte man schon im Freien werkeln.

Für die Wohnräume ist jetzt eine Räucherung sehr empfehlenswert. Mit diesem kleinen Ritual reinigen Sie Ihr Zuhause vom „Mief“ des Winters und bringen Frische und neue Kraft in Ihre Räume. Folgende Mischung hat sich dabei recht gut bewährt:

Mischung 2Je 1 Messerspitze Pfefferminzblätter, Salbei, Rosmarin, Lavendel, 1-2 Wacholderbeeren, 2-3 Körnchen arabischer Weihrauch und 1 kleines Stückchen Fichtenharz geben wir in den Mörser, gut zerkleinern und damit die Räume räuchern. Der Duft ist frisch und vertreibt  den Winter!

Lassen Sie es sich gut gehen!

Ein kleines Osterritual zu Ehren der Göttin Ostara

Kriechender Günsel

Ein kleines Osterritual – Beitrag von Sandra Frank

Ostara – das Fest, aus dem letztendlich das christliche Osterfest hervorging, wurde ursprünglich am 21. März zur Frühlingstag- und Nachtgleiche gefeiert. Es war der Göttin „Ostara“ geweiht und der Name „Österreich“ leitet sich ebenfalls von ihr ab! Frühlingstag- und Nachtgleiche bedeutet, dass an diesem Tag Licht und Dunkelheit gleich lang sind, es ist daher auch ein Fest des Gleichgewichtes. Die Tage werden länger, die fruchtbare Zeit beginnt, die Bauern beginnen mit der Aussaat, die Natur beginnt sich zu erneuern. Es ist daher vor allem das Fest des Neubeginns. Daher eignet sich folgendes kleines Ritual für einen persönlichen Neubeginn und um das Alte los zu werden:

Nimm ein Hartgekochtes Osterei (am besten ein Rotes! Rot steht für die Fruchtbarkeit und somit stark in Zusammenhang mit dem Ostarafest) und schreibe auf die Schale die Dinge, die du gerne loswerden möchtest: z.B. Kummer, Sorgen, Ängstlichkeit, etc.

Dann wird das Ei geschält und die Schale dem Feuer übergeben – so dass sich der „Schatten“, der einen belastet und den man gerne loswerden möchte, im Feuer auflösen. Findet das Ritual in einer Gruppe satt, kann man sich gegenseitig unterstützen, indem man die Eier vor dem Schälen gegeneinander schlägt – ja genau, man kennt das auch als „Eierpecken“ – wobei es bei diesem Ritual nicht darum geht, welches Ei schneller zu Bruch geht, wie das beim klassischen Eierpecken der Fall ist 

Du hast nun ein frisches, weißes Ei in der Hand – dieses wird nun mit dem Salz (Symbol für das Positive in deinem Leben) gewürzt und verspeist.

30.April/ 1.Mai: Beltaine/ Walpurgisnacht

Manuela Stricker hat uns einen Beitrag zu Beltaine/zur Walpurgisnacht zur Verfügung gestellt, den wir gerne an Sie weitergeben:

Beltaine, bei uns Walpurgisnacht genannt, ist das große Frühlingsfest  – eine Ode an das Leben und die Liebe. Es beginnt bei Sonnenuntergang des 30.April und dauert bis zum Sonnenaufgang des nächsten Morgens. Andere Namen dafür lauten auch große oder heilige Hochzeit, Mondfest oder Hohemaien.

Der harte Winter ist überstanden, die Tage sind schon deutlich länger als die Nächte und der Frühling ist schon voll im Gange. An allen Ecken blüht und sprießt es und die jungen Pflanzen sind grün und saftig.

ApfelblüteGerade heuer, da uns ein scheinbarer Endlos-Winter fest im Griff hatte, können wir es kaum erwarten von Frühlingsgefühlen erfasst und von der Sonne wachgeküsst zu werden. Die Vögel sind schon eifrig am Balzen und Nest bauen und bei unseren Hauskatzen und durchziehenden Rehböcken spielen auch schon die Hormone verrückt ??!!!

 

Im Jahreskreis feiern wir dass die Göttin den gehörnten Gott zum Gefährten nimmt  und von ihm ihr Kind empfängt. Die männliche Kraft der Sonne soll mit der weiblichen Erde verbunden werden. Die Göttin wandelt sich von der Jungfrau zur Mutter. Mit der Herrschaft des Belenos ( der Leuchtende, hell Glänzende) und seiner Braut Belisama ( Dana) beginnt die warme Jahreszeit. Der Kuckuck verkündet als Herold der Göttin mit seinen Rufen die angehende Wonnezeit und alle Geschöpfe, Menschen, Tiere und Naturgeister feiern mit.

Mann und Frau vereinigen sich geistig wie körperlich – meist inniger und bewusster als sonst irgendwann im Jahr. Kinder die an diesem Abend oder der Nacht geboren werden, gelten als besondere Glücksboten.
Die Felder werden gesegnet, auf dass sie reichhaltige Frucht tragen mögen, ebenso die Ställe und Tiere –  sie sollen reiche Nachkommenschaft haben und Krankheiten ferngehalten werden.

Bei den Griechinnen und Sumererinnen gab es das Ritual der heiligen Ehe – Hieros Gamos. Dabei verkörperte  eine Priesterin in der Nacht von Beltaine die Göttin, die sich mit dem zukünftigen König des Landes vereinigt und ihn damit als Regenten über das Volk legitimiert. Der König erhielt sein Recht zu regieren von der großen Göttin und wurde damit zu ihrem Gefährten. Bei den irischen Keltinnen gab es bis ins 12. Jhdt. den Brauch, dass der irdische König sich symbolisch oder real mit einer weißen Stute, in die sich die Pferdegöttin Epona als Symbol für die Erde verwandelte, vereinigen oder vermählen musste, damit seine Regentschaft anerkannt wurde.

In der Walpurgisnacht wurden in keltischen Ländern alle Feuer gelöscht. Bei Sonnenaufgang wurde ein neues Feuer, das Beltaine – Notfeuer, mit dem Feuerquirl rituell neu entzündet und mit dem Holz von neunerlei Bäumen gefüttert. Pärchen und Paare springen über das Feuer um sich für das kommende Jahr zu reinigen und sich enger zu verbinden. Das Vieh wird zwischen zwei Feuerstößen hindurch getrieben und man nimmt etwas von der Glut mit nach Hause, um den Hausherd mit dem neuen Feuer zu segnen.

FeuerWie auch bei anderen heidnischen Festen, wollte die römisch-katholische Kirche dieses Fest nicht dulden, schaffte aber auch nicht es zu verdrängen. Also musste das Ganze verteufelt werden und Geschichten vom Hexensabbat auf dem Blocksberg und dergleichen Mär machten die Runde. Bei Beltaine kam ihnen die heilig gesprochene Walpurga gelegen. Sie war eine Äbtissin des Klosters Heidenheim und wurde entweder am 1.Mai heilig gesprochen oder ihre Gebeine an diesem Tag nach Eichstätt überführt.

Doch ebenso, wie der Name Walpurga auf die Walküren hinweist (heidnisch germanische Priesterinnen) hat es auch nicht geklappt aus dem Maifest ein christliches Fest zu machen, es bleibt ein Fest mit paganem und erotischem Touch.

Ein Brauch, der sich bis heute gehalten hat, ist das Maibaum aufstellen. Er besteht aus einem geschälten Birken- oder Fichtenstamm, dessen grün belassene Krone einen großen, mit bunten Bändern umwundenen Blumenkranz durchstößt. Ein schönes Zeichen der innigen Vereinigung des Gottes mit seiner Braut. In ländlichen  Gegenden  steckt man den Mädchen noch immer gerne einen „Maien“ (grünen Birkenzweig) vors Haus und das Trinken aromatischen Gebräus kommt sowieso nie aus der Mode.

Sogar der 1.Mai, als Hauptfeiertag der sozialistischen Klassenkämpfer, steht noch unter dem Bann dieses uralten Festes.

Unsere Vorfahren tanzten einen Reigen um den Maibaum und berauschten sich mit Bilsenkraut und Waldmeister versetzten Bocksbieren oder weinähnlichen Getränken. Jedes Dorf wählte die schönste Jungfrau als Verkörperung der Liebesgöttin, schmückte sie mit blühendem Weißdorn ( Gallien und Britannien), Gänseblümchen und Margeriten, hüllte sie in frisches, grünes Birkenlaub und setzte ihr eine Blütenkrone auf. Ein in grünes Laub gekleideter kräftiger, junger Mann mit geschwärztem Gesicht – der „grüne Mann“ – verkörperte ihren Gefährten. In England wurde das lustige, zügellose Treiben in Mysterienspielen dargestellt, die den grün gekleideten Robin Hood, seine fröhliche, gesetzlose Bande  und das mit Schlüsselblumen und Veilchen geschmückte Fräulein Marian als Hauptakteure hatten. Robin ist wohl kein anderer als der archaische Sonnenhirsch. Der Name Robin bedeutet „Rotkehlchen“ und ist ein Synonym für „des Mannes bestes Stück“.

Zu den Pflanzen des Beltaine – Festes zählt auch der Bärlauch. Vielerorts im süddeutschen Raum heißt es, dass eine Bärlauchsuppe zur Walpurgisnacht die bösen Hexen fernhalten kann.

Den Baldrian kannte man früher nicht als nervenberuhigendes Mittel, sondern als Pflanze der Liebe. Heißt es doch, wenn man etwas Baldrianwurzel in den Mund nehme und denjenigen den man haben will, küsse, würde dieser nicht widerstehen können.

Eine Walpurgispflanze ist auch die Gundelrebe. Als Zeichen der Verbundenheit mit der beseelten Natur flocht man sich an besonderen Festtagen Kränzlein aus Gundelrebe ins Haar. Ein solches Gewinde zur rechten Zeit getragen macht sensibel, ja sogar hellsichtig. In der Nacht zum 30.April  wird man sämtliche Hexen im Dorf erkennen können.

Gundermann oder die Gundelrebe blüht meist zur Beltaine – Zeit mit wunderschönen violetten Blüten und ist bereits so herangewachsen, dass er lang genug ist, um daraus einen Kranz zu winden. Nur heuer schaut es bis Dato schlecht damit aus und die Hexen werden wohl unerkannt davonkommen.

Gundelrebe

 

Andere Pflanzen die mit dem Maifest in Verbindung gebracht werden sind Apfelbaum, Angelika, Efeu, Esche, Rose, Flieder, Farn, Sumpfdotterblume und Mädesüss.

Räuchertypisch für die Walpurgisnacht ist natürlich eine aphrodisierende Liebesräucherung mit Zutaten wie z.B. Benzoe, Hanf, Mohn, Muskatellersalbei, Rose, Holler, Rosmarin und Styrax.
Wird mehr Wert auf Magie oder Hexenflug gelegt, gibt es bewusstseinserweiternde Räucherpflanzen mit Lehrerpflanzen wie Alraunenwurz, Bilsenkraut, Eibe und Thuja.
Selbstverständlich gehört diese Art der Räucherung nur in die Hände fachkundiger Schamaninnen und Hexen.

Die Farbsymbolik ist grün, rot und weiß und Symbole allgemein sind der Kelch, Blütenkränze und Feuer. Die Zuordnung im Tarot entspricht der Herrscherin.

Der Mai ist der Monat des Wachsens, des Gedeihens, des Blühens und Feierns. Deine Ideen und Pläne sind es wert gelebt zu werden. Stelle sie vor und teile sie mit anderen. Nähre dein Leben und gib ihm Kraft indem du dich mit der Erde verbündest. Feiere dein Frau sein und gib dich ihr ganz hin.

Passend zum Thema Frühlingserwachen, Liebe und Erotik möchte ich euch noch ein Rezept für ein blumig – sinnliches Naturparfum mit auf den Weg geben. Interessanterweise mögen auch Männer diesen Duft sehr gerne. Es eignet sich somit perfekt für romantische Stunden zu zweit.

Naturparfum „Narzisse“:

5 Tr. Sandelholz
6 Tr. Narzisse absolue
3 Tr. Mairose absolue
3 Tr. Magnolienblüte
in 10 ml Weingeist 96 % ansetzen und 10 Tr. destilliertes Wasser hinzufügen. Da ätherische Öle sehr flüchtig sind hilft das Wasser den Duft länger zu binden. Die Mischung in einer Braunglasflasche 3 Wochen reifen lassen und dann in einen Zerstäuber umfüllen.

Ich wünsche allen Lesern eine schöne Maienzeit und verbringen sie Beltaine so wie sie es sich wünschen, für sich, zu zweit oder auf einem Tanz in den Mai.

Guten Flug und Hex, Hex
Eure Manuela Stricker

Birken-Hydrolat

Die Birke – Betula lenta – gehört zu den Bäumen, die auch unsere Auwälder prägen: Das Birken-Hydrolat und seine Verwendungsmöglichkeiten sind bei uns weitgehend unbekannt.
Dennoch – oder gerade deshalb – ist dieses Pflanzenwasser eine Betrachtung wert.

BirkenblüteDie Verbreitung der Birke erfolgt über ihre winzigen Samen, die mit dem Wind viele Kilometer weit reisen. Das macht sie für viele Menschen auch zu einer lästigen Pflanze, nämlich für die Pollenallergiker. Birken gehören zu den Birkengewächsen (Betulaceae).

In unseren Breiten ist vor allem die Weißbirke am bekanntesten. Sie hat seit vielen Jahrhunderten bereits volksheilkundliche Bedeutung. Die Birke enthält Methylsalicylat – ein Stoff, wie er auch im Aspirin zu finden ist.

Birken werden bis zu 25 m hoch, sie besitzen die für sie so typische weiße Rinde, einen schlanken Stamm und kleine, herzförmige Blättchen. Die Blätter enthalten Flavonoide und Gerbstoffe, sie wirken harntreibend und der Birkenblättertee wirkt vor allem bei rheumatischen Beschwerden, bei Gicht, aber auch bei Nieren- und Blasenentzündung.

Dieser Tee aus den getrocknete Blättern, aber auch der „Birkenteer“, der aus der Rinde der Birke gewonnen wird (wird zur Behandlung von Ekzemen gerne eingesetzt), sind wohl die bekanntesten Anwendungsmöglichkeiten.

In der Mythologie wird die Birke schon seit vielen tausend Jahren als einer der wichtigsten Bäume beschrieben. Vor allem für die Russen spielt sie eine sehr große Rolle. Viele Märchen und Legenden ranken sich um Birken. Übrigens dachte man auch, daß die Hexen in der Walpurgisnacht auf Birkenbesen auf dem Blocksberg geritten seien…

Für unser Birkenwasser destillieren wir die harzigen Knospen, die jungen Blätter und die jungen, dünnen Ästchen. Sie werden im März gesammelt. Jetzt ist also gerade die richtige Zeit dafür!

Man könnte auch die äußere Rinde und das Holz destillieren, das haben wir aber diesmal nicht gemacht. Die Ausbeute an ätherischen Ölen ist dabei bei unseren Mengen sicherlich zu vernachlässigen.

Selbsterzeugtes Birken-Hydrolat  (meines hat einen pH-Wert von 3,74) eignet sich hervorragend bei Schuppen, Haarausfall und allgemein zur Haarpflege. Es nährt und stärkt die Kopfhaut und die Haare. Der Duft des Birken-Hydrolats ist leicht süßlich, ähnlich dem Birkensaft, den man im Frühling aus dem Stamm ziehen kann.

Meine Rezeptur für ein Haarshampoo:
Die Herstellung eines Haarshampoos ist völlig unkompliziert. Nachstehend „mein“ Lieblingsrezept dafür (bei leichtem Haarausfall besonders hilfreich). Hydrolat und ätherische Öle können natürlich nach Belieben verändert werden.
100 ml gehopftes Bier
1 Eigelb
100 ml Birkenknospen-Hydrolat
3 Tr. ätherisches Öl (es empfiehlt sich z.B. Lavendel fein, wenn man diesen Duft mag)

Das Eigelb mit dem Bier gut vermischen (geht am besten mit einer Gabel), Hydrolat und ätherische Öle hineinmischen. Ins nasse Haar einmassieren und zwei bis drei Minuten einwirken lassen. Gut ausspülen und mit Apfelessig nachspülen.
Anschließend verwende ich noch ein paar Sprühstöße Klettenwurzel-Hydrolat und massiere es vor dem Fönen in mein noch nasses Haar ein. Die Haare werden kräftig und glänzend.

Vorsicht: Birken-Hydrolat eignet sich – im Gegensatz zum frisch gezapften Birkensaft – nicht zur Einnahme!