Nach einem Mai, der nicht so recht wußte, ob er nicht doch ein April sein wollte, sind in den letzten Tagen die Pflanzen im KräuterKraftKreis-Garten über sich hinaus gewachsen. Es blüht und grünt und wir haben das Gefühl, uns durch einen Dschungel zu bewegen…
Was natürlich auch zur Folge hat, dass alle Wildkräuter besonders gut sprießen! Wer also noch Lust darauf hat, das eine oder andere späte Frühlingskräutlein zu verarbeiten, der sollte das bald einmal tun, bevor die Hitze des Juni „zuschlägt“.
Empfehlenswert ist es, jetzt noch rasch einiges für unseren Haustee zu sammeln. Wer einen Garten sein eigen nennt, kann hier sicherlich so manches finden. Und auch Wald und (hoffentlich unbehandelte) Wiese schenkt uns wertvolles Grün! Wiesensalbei beispielsweise findet sich jetzt recht oft. Aber auch junge Blätter von Himbeere, Brombeeere und Walderdbeere können noch gesammelt werden, um sie für Tee zu trocknen.
Witwenblumen (Skabiosen) blühen weiß, rosa bis hin zu dunkellila. Sie gehören zu den Kardengewächsen (Dipsacaceae) und sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind auch als herb-würziges Teekraut einsetzbar.
Beim Wandern durch unsere Landschaft ist mir aufgefallen, dass in den Feldern unserer Bauern derzeit die Kornblumen das Sagen haben. Was könnte man mit diesen wunderschönen blauen (romantischen) Blüten alles anfangen? Ich will mal in meiner kleinen „Schatztruhe“ kramen und Ihnen hier ein paar Tipps geben. Dennoch vorweg noch eine Bitte: VERMEIDEN SIE ES BITTE, IN DIE FELDER HINEINZUGEHEN (um nicht zu sagen „hineinzulatschen“! Die Bauern würden das gar nicht gerne sehen, handelt es sich doch zumeist um wertvolles Getreide!)
Hydrolat aus Kornblumenblüten
Ein Hydrolat aus Kornblumenblüten wird traditionell für Augenkompressen verwendet (auch der Tee eignet sich übrigens dafür, sollte aber durch ein gutes Filter abgeseiht werden). Man nennt die Kornblumen auch „Brillen-Brecher“, sie helfen dabei, ermüdete Augen zu erfrischen.
Das Kornblumen-Hydrolat ist aber ein wunderbares Elixier für die Hautpflege: ich verwende es sehr gerne als Gesichtswasser, wenn die Haut besonders spannt.
Kornblumen gehören übrigens zu den Korbblütlern (Asteraceae) und sind nah verwandt mit der Flockenblume. Der botanische Name ist Centaurea cyanus – „cyanus“ deutet auf die hellblauen, leuchtenden Blüten hin. (Mehr zum Kornblumen-Hydrolat finden Sie in meinem Buch „Hydrolate – Sanfte Heilkräfte aus Pflanzenwasser“, erschienen im Freya-Verlag).
Tee aus Kornblumenblüten
Dafür verwenden Sie bitte nur die Zungenblüten (abzupfen nach dem Motto „er liebt mich – er liebt mich nicht“ :-) ). Eine kleine Handvoll wird mit heißem Wasser übergossen, etwa 5 – 8 Minuten ziehen lassen. Dieser Tee schmeckt mild und kann auch bei Kopfschmerzen helfen. Kornblumen enthalten Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, Anthocyan (das ist für die Blütenfarbe mitverantwortlich) und Schleimstoffe.
Blüten zur Zierde
Die Blüten können natürlich auch auf einem Butterbrot oder über den Salat gestreut gegessen werden. Sie schmecken angenehm und leicht bitter.
Was man noch alles mit der Kornblume (und mit allen anderen „Johanniskräutern“) so machen kann, erfahren Sie bei unserer Kräuterwanderung .