Ohne Lavendel geht rein gar nichts…

Ja, es ist für mich wirklich so: ohne Lavendel geht rein gar nichts! In unserem Haus finden sich praktisch in jedem Raum Fläschchen mit dem ätherischen Öl des Lavendels…
Mein Mann ist gerne handwerklich tätig, er kocht auch sehr gern, und da bleiben kleinere Verletzungen wohl nicht wirklich aus!

Mit Lavendelöl – ausnahmsweise pur aufgetragen – können kleine Schnittwunden, Verbrennungen und so manches anderes Ungemach relativ rasch wieder „repariert“ werden.

Aber betrachtet man die Pflanzen, so bemerkt man, dass Lavendel nicht gleich Lavendel ist.

Lavendel fein (Lavandula angustifolia)

LavendelDiese Lavendelsorte wird oftmals als die wichtigste angesehen. Er wird auch als „echter Lavendel“ angesehen. Wir haben es dabei mit einer relativ niedrigwüchsigen Pflanze (zwischen 30 – 50 cm hoch) zu tun. Es gibt ihn bereits seit vielen hunderten Jahren – letzthin habe ich gelesen, dass er sogar bereits im alten Ägypten erwähnt wurde.
Er wächst in buschigen Stauden, seine Blüten sind zwischen hell- und dunkelviolett in vielen Farbschattierungen erhältlich. Und: er ist sehr überlebensfreudig – er bildet selbst gerne Samen aus und kann sich daher selbst vermehren.

Seine Wildform – der „Wilde Berglavendel“ – gedeiht am besten in Höhen zwischen 1000 und 2000 m. Die Zuchtformen mögen Höhenlagen zwischen 600 und 1000 m besonders gern (wunderschön blüht er in der Haute Provence). Und: er verträgt auch Kälte gut!

Lavandula angustifolia benötigt eher trockenen Boden, keine Staunässe (die mag er so gar nicht) und man sollte ihn möglichst wenig düngen, wenn man ihn im Garten hat. Er braucht viel Sonne.

Möchte man ätherisches Öl aus dem Lavandula angustifolia gewinnen, so benötigt man etwa 120 kg für 1 kg davon. Das bedeutet auch, dass man relativ viel Hydrolat bei der Wasserdampf-Destillation gewinnt. Dieses Hydrolat hat wunderbare hautpflegende Eigenschaften…

Natürlich gibt es für den Gartenliebhaber verschiedene Sorten dieses Lavendels. Am bekanntesten ist aktuell wohl Hidecote Blue (eine robuste englische Sorte).

Speiklavendel (Lavandula Latifolia)

SpeiklavendelDer Speiklavendel mit seinem kampferartigen Duft und seinen breiten, gezähnten Blättern kommt zumeist aus Spanien, teilweise aus Südfrankreich und auch aus Bulgarien. Er wächst am besten auf Kalk und gerne bis zu einer Höhenlage von ca. 600 m. Auch dieser Lavendel ist grundsätzlich winterhart.
Speiklavendel wird zwischen 80 und 100 cm hoch, manchmal kann man ihn auch als Hochstamm im Gartenhandel beziehen. Sein Blattwerk ist graugrün und er blüht in einem „staubigen“ blau.

Das ätherische Öl dieser Lavendelart wirkt besonders auf die Atemwege ein, hat aber auch eine hervorragende Wirkung gegen Insekten…

Aus dem Lavandula angustifolia und dem Lavandula latifolia ist eine Kreuzung entstanden, die heute sehr häufig als „Lavendel“ verkauft wird, das

Lavandin (Lavandula intermedia)

LavandinLavandin wächst heute vor allem in der Provence und in Spanien, auf einer Seehöhe von maximal 600 m. Er ist in einer geschützten Lage winterhart – in meinem Garten beispielsweise fühlt er sich bereits seit vielen Jahren wohl und gedeiht prächtig! Auch er wächst lieber auf kalkhaltigem Boden (obwohl: wir haben hier bei uns wenig Kalk, dafür umso mehr Grauwacke).

Die Pflanzen werden relativ hoch – zwischen 80 cm und gut 100 – 120 cm. Seine Blüten sind wunderschön violett-blau, allerdings gibt es auch rosa und sogar weiße Sorten. Man braucht für 1 kg ätherisches Öl nur maximal die Hälfte der Pflanzenmenge, wie vom Lavandula angustifolia, was ihn natürlich für die Herstellung interessant macht.

Schopflavendel (Lavandula stoechas)

SchopflavendelUnd dann wäre da noch der Schopflavendel, der mit seinen hübschen Blüten vor allem aus Portugal und Spanien, aber auch aus Südfrankreich und sogar aus Indien kommt. Er wächst am liebsten in der Nähe des Meeres, was ihn eigentlich für unsere Gärten unbrauchbar macht, es sei denn, man gibt nicht auf und kauft sich jedes Jahr neue Pflanzen. Er braucht eher sandigen, sauren Boden, trockene und sonnige Lagen.

Seine Blüten sind irgendwie kompakt und winzig klein, dafür trägt er stolz seine beiden Schmetterlingsflügel-artigen Hochblüten. Auch Schopflavendel erhält man in vielen Farbschattierungen zwischen hellrosa und hellviolett.

Im Garten duftet er nicht wirklich aufregend, ebenso ist sein ätherisches Öl vom Geruch her nicht berauschend… na ja, aber es ist beispielsweise ebenfalls bei Atemwegsproblemen einsetzbar.

Über die ätherischen Öle der verschiedenen Lavendelarten lesen Sie am besten weiter hier (klick!)…

Viele Informationen zum Lavendel finden Sie auch hier (klick!).

Und eine, die sich ganz besonders mit Lavendel in der Küche beschäftigt hat, ist Monika Halmos, die sich dem Thema in ihrem Buch „Veilchen, Rose und Lavendel“ gewidmet hat. Einen Blick ins Buch gibt es hier (klick!).